Die Geschichte meiner Märklin Blech-Modelleisenbahn in Spur 0
1947 bekam ich mit fünfeinhalb Jahren zu Weihnachten vom Christkind (meinen Großeltern) eine elektrische Eisenbahn. Meine Großeltern waren Kleinbauern (Pferd, Kuh und ein paar Schweine und Hühner) und daher nicht mit Reichtum gesegnet.
Bei der Bahn handelte es sich um eine gebrauchte Anlage der Spur 0, sie hatten die Teile wohl im Eintausch mit Naturalien erworben.
Leider gibt es keine Bilder da wohl Filme 1947 nicht erhältlich oder zu teuer waren.
Die Anlage zum Bodenaufbau bestand aus folgenden Modellen der 1930-Jahre
1 Gepäckwagen lithographiert mit Post- und Hundefach
Karl Bub
1 Zementtransportwagen
Kraus/Fandor
4 Märklin Güterwagen aus den1930-er Jahren
Niederbordwagen 12040 mit Bremserhaus
Flachwagen 11980 für Traktor
Märklin Güterwagen 17910 mit unlackiertem Dach
vermutlich aus den Jahren 1942- 47
Tankwagen 17740 L
zum Spielen mit Aufbau auf dem Boden gab es noch 2 Kreise
mit 8-er Schienen
1 Kreuzung 2 Weichen und noch ein paar Schienen für die Abstellgleise
1948 hat das Christkind wie damals üblich vor Weihnachten die Bahn abgeholt und zu Weihnachten, auf einer großen Platte aufgebaut, wieder gebracht.
Sie war mit Stadttor, 2 Häusern, Bockwindmühle, 3 Bahnhofsgebäuden und einem kleinen Wald aus Zinn-Palmen geschmückt.
Obendrein gab es auch noch einen neuen Kranwagen Märklin17050.
Die Zinnpalmen gingen verloren, wahrscheinlich wurden sie damals in den Mangeljahren beim Silvester Zinngießen aufgebraucht, passte ja auch wirklich nicht zur Eisenbahn.
Im Laufe der Letzten 60 Jahre gingen bei mehreren Umzügen leider 3 Dächer und die Windmühlenflügel verloren.
Obendrein gab es auch noch einen neuen Kranwagen Märklin17050.
Haus alpenländisch
Haus
Bockwindmühle
Stadttor
In den Folgejahren gab es jedes Weihnachten einen neuen Wagen
Märklin 18520 Doppelschemelwagen für Langholz
Märklin 19610 Rungenwagen 4- achsig
Märklin 17900 Güterzug Gepäckwagen
1971 nach dem Einzug in eine 4-Zimmer Wohnung wurden einzelne Teile als Dekoration im Wohnzimmerregal aufgestellt.
1993 nach Bezug einer größeren Wohnung mit eigenem Arbeitszimmer wurden dann alle Teile in Wandregalen aufgestellt. Das war dann der Auslöser für mein Interesse an den schönen Blechmodellen der Märklin Spur 0. Da die Produktion schon1954 eingestellt wurde blieb nur das Suchen und Erwerben auf Flohmärkten, Modelleisen-bahn-Börsen und Auktionen. So erweiterte sich mein Bestand auf ca. 80 Modelle.
Im Laufe von Recherchen erfuhr ich das Märklin auch einige wenige Zuggarnituren der „Rheinuferbahn“, der 1.Schnellbahn die zwischen Köln und Bonn ab 1906 verkehrte, produziert hatte allerdings nur in der Spur I.
Da ich in den Nachkriegsjahren noch mit dem Original gefahren bin war ich sofort von dem Modell begeistert. Glücklicherweise gab es sie nur in Spur 1 (Wert um 25.000 Euro) und ich hatte ja Spur 0 und auf keinen Fall dieses Geld zur Verfügung. Ich erfuhr dann das die Firma Hehr eine kleine Anzahl Replikas in Spur 0 gebaut hat aber leider keine mehr im Angebot hat und auch aus Gründen des Arbeitsaufwandes und daher entstehenden Kosten keine nachproduzieren wollte. Also begann die jahrelange Suche nach diesem Zug, der einige Mal auf dem Markt erschien aber nach meiner Meinung zu überhöhtem Preis.
Anfang 2000 konnte ich dann einen Zug für 2.000 Euro erstehen, das war zwar mein Kaufetat von 2-3 Jahren aber es hatte sich gelohnt.